Was knistert denn da?
Vorletztes Wochenende habe ich für den kleinen Sohn unserer Nachbarn ein Knistertuch genäht. Ich dachte mir, ich mach dabei mal ein paar Bilder und zeige euch, wie man ein Knistertuch leicht selber nähen kann.
Zuerst brauchen wir natürlich mal die Zutaten. In meinem Fall Stoff für Vorher- und Rückseite, jeweils 30 cm x 30 cm. Die Rückseite ist bei mir grüne Baumwolle und die Vorderseite der niedliche Jersey mit den Fröschen.Dann müssen wir das ganze natürlich zum Knistern bringen. Dafür benutzte ich gern Bratenschlauch, der ist praktischerweise auch 30 cm breit. Davon dann auch gern 2 Lagen, damit es richtig schön knistert. Wichtig: Der Bratenschlauch wird später noch bearbeitet, damit keine Erstickungsgefahr bestehen kann!Jetzt hab ich noch zwei Sachen dabei, um das ganze etwas spannender zu gestalten, so kleine Zwerge fühlen ja gern unterschiedliche Materialien. Also noch ein paar Webbänder dazu (jeweils 10 cm bis 15 cm lange Stückchen) und aus Fleece ein Dreieck, das ich nach Gefühl zugeschnitten und leider auch nicht nachgemessen habe. Es sollte aber deutlich länger als breit sein, warum seht ihr später noch. Ansonsten braucht ihr noch eine Nähmaschine (von Hand wird’s mit dem Bratenschlauch glaube etwas mühsam) mit einer Universalnadel, passenden Faden, ein paar Stecknadeln und ein bisschen Zeit und Geduld. 😉
Nun kann es los gehen. Als erstes habe ich die Webbänder zu kleinen Schlaufen zusammen genäht. Dann tut man sich später einfacher mit ihnen, man muss es aber nicht, wenn’s schnell gehen soll.Als nächstes werden die beiden langen Kanten des Dreiecks versäubert, da Fleece ja nicht zum ausfransen neigt, habe ich sie einfach mit einem Wabenstich (so heißt der zumindest an meiner Maschine) umgenäht. Damit sind die Vorbereitungen schon fast abgeschlossen. Nun kommt der wichtigste Teil und den dürft ihr aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall auslassen! Den Bratenschlauch mit einem Locher auf die Pelle Rücken und ganz viele Löcher rein machen, je mehr um so besser. Falls das Tuch nämlich doch mal auf dem Gesicht des Kindes liegen bleibt, soll es ja nicht ersticken. Also bitte, lasst diesen Schritt nicht aus!
Jetzt geht’s auch schon ans zusammen nähen. Da wird es etwas kniffelig und fummelig, aber wenn ihr langsam und Schritt für Schritt vorgeht ist das auch kein Problem.
Zuerst werden alle Lagen in der richtige Reihenfolge zusammen gelegt. Zuunterst kommt die Rückseite mit der rechten Stoffseite nach oben auf den Tisch. Dann braucht ihr wieder die Webbänderschlaufen. Die könnt ihr nun mit Stecknadel feststecken, ich benutzt dazu aber lieber doppelseitiges Klebeband. Davon ein kleines Stückchen auf jedes Webband-Teilchen und dann rauf auf den Rückseitenstoff. Dabei aber drauf achten, dass Kante zu Kante zeigt und die Schlaufe nach innen. Schaut am besten auf dem Bild, wie ich es meine, ist schwer in Worte zu fassen. 😉 Ach ja, das Fleece-Dreieck habe ich ebenso aufgeklebt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die dünne Spitze so lang ist, dass ich sie noch zur Mitte einschlagen muss, sonst näh ich sie dann aus versehen auch auch noch mit fest und das will ich ja nicht. (im Bild oben seht ihr sie noch nicht eingeschlagen)
Als nächste Lage kommt jetzt die Vorderseite drauf, jetzt mit der rechten Seite nach unten, die Rückseite des Stoffes muss euch also anschauen.Dabei darauf achten, dass immer alle Kanten schön aufeinander liegen, soll ja alles grade bleiben.
Als letzte Lage kommt nun der durchlöcherte Bratenschlauch. Und wenn der drauf liegt, kommen dann bei mir auch die Stecknadeln zum Einsatz, um alle Lagen miteinander zu fixieren. Ich benutzte da meist ein paar mehr, der Bratenschlauch ist ja so rutschig. Ganz wichtig, ihr braucht eine Wendeöffnung! Die hab ich mir mit den beiden roten Klammern markiert, da ich sonst auch gern mal drüber nähe.
Im nächsten Schritt kommt nun die Nähmaschine zum Einsatz. Das ganze Teilchen wird, bis auf die Wendeöffnung, einmal rundum abgenäht. Ich habe in diesem Fall 1 cm Nahtzugabe benutzt, um sicher zu sein, dass das Ganze auch gut hält, 0,75 cm hätten es sicher auch getan. Am Nahtanfang und -ende das Sichern der Naht nicht vergessen, nicht das sich beim Wenden wieder was aufdröselt.
Nachdem ihr einmal rundum genäht habt und die Nadeln entfernt sind, wird die Nahtzugabe an den Ecken diagonal bis ganz knapp zur Naht zurück geschnitten. Dadurch ergeben sich nach dem Wenden schönere Ecken. Aber Vorsicht, nicht in die Naht schneiden!Und als nächstes steht auch schon das Wenden an. Also alles einmal durch die Wendeöffnung stopfen und danach schön die Ecken ausformen.
Abschließen muss nun nur noch die Wendeöffnung verschlossen werden. Das kann man mit einem Matratzenstich per Hand tun oder so wie ich, indem man die komplette Kante des Tuches nochmal knappkantig absteppt. Ich benutzte dazu gern kontrastfarbiges Garn und meinen Schmalkantennähfuß.
Und schon haben wir es geschafft. In das Fleece-Dreieck kommt noch ein Knoten (dafür das lange schmale Dreieck). Hübsch, oder?
Ich hoffe, ihr konntet der Anleitung folgen. Falls ihr Fragen habt, würde ich mich freuen, diese in den Kommentaren wieder zu finden. Ich werde versuchen, so gut wie möglich zu helfen.
Ach so, eines noch. Durch den Bratenschlauch als Knistereinlage ist das Tuch komplett waschbar, auch bei höheren Temperaturen, was bei kleinen Sabbermündern ja nicht so ganz unwichtig ist. 😉
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